Paul Virilio
Paul Virilio wurde 1932 in Paris geboren. Er besucht die
Kunsthandwerksschule 'Ecole des Métiers d'art" in Paris, um
Glasermeister zu werden. Er arbeitet zusammen mit Braque in
Varengeville und unter der Leitung von Matisse in
Saint-Paul-de-Vence. Gleichzeitig studiert er bei Vladimir
Jankélévitch, Jean Wahl und Raymond Aron an der Sorbonne, und
begeistert sich für die Psychologie der Form und der
Architektur, der Fotografie und des Films. 1963 gründet er
zusammen mit Claude Parent die Gruppe "Architecture
Principe", was zum Bau der Kirche Sainte-Bernadette in
Nevers führt (1963-66). Er wird 1975 Direktor der
Architekturhochschule in Paris, wo er zuvor unterrichtete. Im
gleichen Jahr stellt Paul Virilio Fotos seine Werke über Bunker
aus (Bunker archeologie). Gegen Ende der siebziger Jahre
arbeitet er mit Alain Joxe an der Hochschule für
Sozialwissenschaften in der Gruppe für Abwehrsoziologie. Er
führt zusammen mit Georges Perec für den Galilée-Verlag die
Reihe "Espace critique" ein. Er wirkt bei den
Zeitschriften Esprit, Cause commune, Critique
und Traverses mit. 1979 gründet er mit Felix Guattari
"Radio Tomate". Sein kritisches Schaffen
handelt von den kulturellen Auswirkungen der Beschleunigung der
Weltzeit, von der derzeitigen technologischen Revolution, vom
Internet bis zum Multimediasystem, von der Haustechnik über die
Fernüberwachung bis zu den medizinischen Techniken oder dem
Cybersex. Als Philosoph der Technik und der Geschwindigkeit, der
Zersplitterung der Territorien, des Unfalls, der Information und
ihrer Mediatisierung, kündigt er das Verschwinden des Raums
zugunsten eines Bürgerterminals in einer virtuellen Stadt an,
und prangert den Wandel der Darstellungen und die Präsenz in
Echtzeit an, die den tatsächlichen Raum ersetzt.
Bibliographie: Bunker archéologie,
Paris, Centre Georges Pompidou, 1975. Vitesse et politique,
Paris, Verl. Galilée, 1977. Défense populaire et luttes
écologiques, Paris, Verl. Galilée, 1978. L'Horizon
négatif, Paris, Verl. Galilée, 1984. L'Espace critique,
Paris, Verl. Christian Bourgois, 1984. Logistique de la
perception - Guerre et cinéma I, Paris, Éd. de
l"Etoile, 1984. La Machine de vision, Paris, Verl.
Galilée, 1988. Esthétique de la disparition, Paris,
Verl. Galilée, 1989. L'Inertie polaire, Paris, Verl.
Christian Bourgois, 1990. L'Ecran du désert, Paris,
Verl. Galilée, 1991. L'Insécurité du territoire,
Paris, Verl. Galilée, 1993. L'Art du moteur, Paris,
Verl. Galilée, 1993. La Vitesse de libération, Paris,
Verl. Galilée, 1995. Un paysage d'événements, Paris,
Verl. Galilée, 1996. Cybermonde, la politique du pire,
Paris, Verl. Textuel, 1996. La Bombe informatique,
Paris, Verl. Galilée, 1998.